Dokumentationen

Charlie Charlie Challenge


Im Frühling 2015 überschwemmte eine neue Art der „Geisterbeschwörung“ soziale Netzwerke wie Twitter, Facebook oder Vine.
Überall war die Rede von der sogenannten „Charlie Charlie Challenge“.

Das Prinzip war einfach. Zwei über Kreuz gelegte Bleistifte auf einem Blatt Papier, welches in vier Felder mit Ja und Nein aufgeteilt ist, sollten den Kontakt zu Geistern herstellen. Mit diesen Utensilien vor sich musste man nur noch Fragen: „Charlie, Charlie, bist du da?“ bzw. „Charlie, Charlie, können wir spielen?“ und warten ob sich der obere Stift bewegt.



So sollte man Kontakt zu dem Geist von Charlie erlangen. Einem Jungen der vor 20 Jahren bei einem tragischen Unfall aus dem Leben gerissen wurde.

Eine Twitter-Userin schrieb dazu:

Charlie, Charlie ist ein altes mexikanisches Ritual um mit dem Geist eines Jungen namens Charlie Kontakt aufzunehmen. Was die wenigsten wissen ist das man nicht in Kontakt tritt mit Charlie dem kleinen Jungen, sondern mit mehreren Dämonen. Diese mögen Anfangs freundlich erscheinen, führen aber böses im Schilde. Wer sich nicht von „Charlie“ verabschiedet (Charlie, Charlie, können wir aufhören?) wird einiges erfahren. Geisterhafte Stimmen hören, Dinge werden sich bewegen, Schatten werden umher huschen und boshaftes Gelächter wird allgegenwärtig sein. Dieses Spiel ist nicht sicher. Ich rate jedem davon ab der nicht genau weiß was er tut. Charlie ist nicht der freundliche Geist Caspar, man öffnet damit das Tor für Dämonen und lädt sie ins eigene Heim.


Eine Vorform dieses „Spiels“ erklärte am 01.06.2015 die Webseite pencils.com. Dies zeigte am 06.06.2014 der YouTube-Kanal Le Videoblog in einem Video unter dem Titel Jugando Charlie Charlie.




Die neuere Form, mit Blatt und zwei Stiften, kam ganz ohne Partner aus und konnte alleine durchgeführt werden.


Erklärung

Es handelte sich hierbei schlicht um eine große Marketing-Aktion für den Film "The Gallows".
Eine kleine Gruppe von Involvierten startete die virale Aktion und Uneingeweihte ließen sich davon mitreißen.
Sie wurden also schlicht Opfer eines gut durchdachten Hoax.


Das es bei einigen scheinbar doch funktionierte und sich der Stift bewegte, könnte folgende Ursachen haben:

Anders als beim Ouija-Brett oder Gläserrücken wird hier kein direkter Kontakt mit den Gegenständen hergestellt. Niemand muss die Utensilien während der Befragung berühren. Somit fällt zum Beispiel der Carpenter Effekt als natürliche Ursache gänzlich weg. Ausgeschlossen ist jedoch nicht das sich der Stift durch kleinste Vibrationen, die man selbst verursacht oder geringe Luftbewegungen dreht.

~*~

Das Ganze wird sicher eine Eigendynamik entwickeln und irgendwann nicht mehr mit dem Film verknüpft werden.
Ähnlich wie bei "The Blair Witch Projekt", bei dem heute noch Menschen glauben das Ganze wäre wirklich passiert.





© 2015 / DARK - www.geisternet.com



 

"Meine seltsamen Erlebnisse"

Katarina berichtet:

Meine erste Erfahrung war, denke ich mit 12. Ganz in der Nähe meines Hochhauses, in dem ich heute noch wohne, ist ein Spielplatz. Er wurde von allen Hasenspielplatz genannt, da daneben eine Kaninchenfarm war. Man konnte rechts von dem Spielplatz ein großes Feld sehen, wo öfters Hunde mit ihren Besitzern waren. Aber an dem Tag war keiner da. Ich ging damals mit meiner Freundin zu den Spieltisch, nah des Hintereingangs der Farm. Dort war auch eine Art Müllkippe, wo man den Kot der Kaninchen und so hin schmiss.
Der ganze Spielplatz war umzäunt von einem kleinen hüfthohen Zaun. Und genau dort zwischen Feld und der Müllkippe, hinter dem Zaun, stand eine Frau. Ich dachte erst da wäre jemand  mit dem Hund unterwegs. Aber ich sah keinen Hund. Und das komische war, dass die Frau ein geblümtes Nachthemd trug. Ich weiß dass ich damals dachte, dass meine Mutter das auch hatte. Die Frau starrte mich damals einfach nur an und lächelte auf so unheimliche Art. Ich machte meine Freundin auf sie aufmerksam, aber sie sah sie nicht. Ich bekam einen solchen Schreck, dass ich weg wollte. Wir gingen zu dem Sandkastenbereich des Spielplatzes aber die Frau ging am Zaun uns nach. Vor lauter Panik begann ich zu rennen und steckte meine Freundin mit der Panik an, weshalb sie mit rannte. Ich sah lange nicht zurück, aber die Frau stand nur am Eingang, des Spielplatzes und sah mir nach.

Ich bin heute 19 und habe bis heute Angst, an der Stelle alleine vorbei zu gehen, oder Abends dahin zu sehen, wenn ich mit dem Hund unterwegs bin.


Mein nächstes Erlebnis war, als ich von einem Kollegen wieder kam. Ich saß bei ihm öfters bis kurz vor 21 Uhr, da ich später mit dem Hund muss. Als ich dann von der Rückseite auf mein Hochhaus zu ging, sah ich etwas was mich zwei mal hinsehen ließ. Bei mir ist halt so eine Sackgasse, wenn man zu der Rückseite kommt. Man kann nur auf den Parkplatz meines Hauses, oder auf den Kindergarten. Und genau bei dieser Stelle zwischen Hochhaus und Kindergarten, sah ich einen Mann im Rollstuhl. Auch als ich mir die Augen rieb, sah ich das er noch da war. Wie ich später von einer Nachbarin erfuhr, ist dort mal ein Unfall passiert und ein Mann im Rollstuhl ist dort ums Leben gekommen.


Bei mir in der Wohnung sind auch schon einige Dinge passiert. Ich war 14 und alleine zu Hause. Ich habe wie gesagt einen Hund. Meine ganze Familie hatte ein ganz bestimmtes Pfeifen mit dem wir meinen Hund rufen.  Ich wollte abends Baden gehen und hatte schon das Wasser angemacht, als ich genau das Pfeifen hörte. Ich war verwundert.  Es hörte sich genau an wie meine Mutter. Weshalb ich erst dachte, dass sie zu Hause ist. Aber das konnte nicht sein, weil die ja nicht da war. Ich ging aus dem Bad ins Wohnzimmer und sah mich um. Der Fernseher war aus, also kam das auch nicht davon. Ich sah zu Tür, die direkt bei der Küche war, wo mein Hund stand und mich anschaute. Ich sah mich im Wohnzimmer um, aber keiner war da. Dachte ich wenigstens bis ich das Pfeifen noch mal hörte. So als ob mir jemand direkt ins Ohr pfiff. Später als ich meine Mutter fragte, ob sie nicht doch da war, was ich aber nicht glaubte, meinte sie auch sie wäre nicht zu Hause gewesen. Ich weiß bis heute nicht was das war. Aber genau das ist mir noch mehrmals passiert. Allerdings nicht immer mit Pfeifen. Hier ist noch zu erwähnen, dass mein Hund darauf reagiert hatte und sofort ins Wohnzimmer gekommen war.




 

Geist im Kölner Dom

Christian berichtet:

Es war im Sommer 1990, auf einem Schulausflug. Ich stand kurz vor dem Abitur und war in meiner Stufe dafür bekannt, etwas verschroben zu sein, weil ich Geschichten schrieb, während des Unterrichts viel zeichnete und vor allem als extrem introvertiert galt. Meine Freunde in der Oberstufe erlebten das genaue Gegenteil: bei ihnen konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen, Humor beweisen... und über meine Meinung sprechen, dass ich an Geister glaubte. In meiner Familie waren immer mal wieder Dinge geschehen, die sich niemand erklären konnte, so zum Beispiel war meine älteste Schwester fest davon überzeugt, meinen Cousin mitten in der Stadt gesehen zu haben, ein paar Tage, nachdem er im betrunkenen Zustand aus einem fahrenden Zug gestürzt und dabei gestorben war.

Der Schulausflug führte uns nach Köln, was natürlich bedeutete, auch dem Dom einen Besuch abzustatten. Ich hielt mich an einen guten Freund, nennen wir ihn Wolfgang, als wir das Kirchenschiff betraten. Zuerst taten wir das, was allen Dombesuchern blüht: das Erklimmen der Treppenstufen bis oben hinauf, um auf Köln hinab zuschauen; leider befiel mich meine Höhenangst, sodass ich auf halbem Wege umkehrte, zusammen mit Wolfgang, dem die Höhe und die engen Stufen ebenfalls nicht zu behagen schienen. Während wir auf die zwei, drei anderen Mitglieder unserer kleinen Gruppe warteten, machte Wolfgang ganz unvermittelt einen Vorschlag. Er wollte die Krypta des Doms aufsuchen und fragte mich, ob ich mitkommen wolle. Ich stimmte etwas verwirrt zu. Irgendwann stießen unsere Stufenkollegen von ihrer Stadtbesichtigung wieder zu uns; auch sie wurden gefragt, ob sie in die Krypta wollten. Einer von ihnen lehnte das rigoros ab, die anderen hatten einfach kein Interesse daran. Also machten wir uns zu zweit auf den Weg.

Ich erinnere mich an die Krypta als einen rechteckigen Raum, nach Betreten sah man auf einen Steinsarg, der auf einem Podest stand. Links und rechts standen drei oder vier Steinsäulen, an mehr kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ich weiß aber noch sehr genau, wie gespannt Wolfgang auf mich wirkte: ihm gelang es nicht, sein Grinsen zu unterdrücken. - Nun ja, da standen wir nun, es war ein wenig kühl hier, auch ein wenig feucht, fast begann ich zu frieren. Ich sah mich in der Domgruft um, in diesem durch Lampen erleuchteten Raum mit den weißen Wänden, dem hellen Boden, und weil ich eigentlich mit der christlichen Religion nicht viel am Hut hatte, fand ich es relativ schnell langweilig. Bis ich aus dem rechten Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm.

Ich weiß nicht mehr, ob wir wirklich die einzigen Besucher der Krypta waren zu diesem Zeitpunkt, aber dass sich rechts von mir, bei den Säulen, niemand aufhielt, weiß ich noch. Trotzdem war da eine Bewegung gewesen, und als ich meinen Blick wieder auf den Steinsarg richtete, dauerte es auch nicht lange, bis diese Bewegung wieder da war. Ich sah ihn, aber da war niemand!

Wolfgang hatte natürlich gemerkt, dass ich wiederholt zu den rechten Säulen gesehen hatte und fragte, was los sei. Ich war zu verunsichert, meine Beobachtung auszuplaudern, sah mich um, ich glaube, wir waren wirklich alleine zu dieser Zeit. Aber ich wurde innerlich unruhig... was war das, was sich rechts von uns bewegte??

„Nichts, schon gut.“, sagte ich (wohl) zu Wolfgang und sah wieder nach vorne, heimlich darauf hoffend, der Wahrnehmung aus dem rechten Augenwinkel auf den Grund gehen zu können. Und es dauerte auch nicht lange, da war sie wieder. Ich zwang mich diesmal, nicht sofort hinzusehen, sondern meinem Augenwinkel die Arbeit zu überlassen. Es lohnte sich, auch wenn mir plötzlich das Herz bis zum Halse schlug. Zwischen den Säulen ging eine Gestalt hin und her, ja, sie machte Schritte. Sie schien eine weiße Kutte oder einen Mantel zu tragen, vielleicht auch nur einen Überwurf in dieser Farbe. Sie ging leicht gebeugt, ein Gesicht war nicht zu erkennen von der Seite.

Und wenn ich mich nicht ganz irre, war auf dem Rücken ihrer Bekleidung irgendetwas Rotes zu sehen, vielleicht ein Kreuz??

Ich konnte nicht anders: ich sah hin, was bedeutete, dass die Gestalt weg war. Wolfgang fragte mich diesmal drängender, warum ich immer in diese Richtung sähe, und dann kam es ziemlich trocken aus mir heraus: „Da ist jemand, der zwischen den Säulen hin und her geht.“

Viel weiter kam ich nicht, denn Wolfgang bestand darauf, sofort die Krypta zu verlassen. Ich weigerte mich erst, weil ich MEHR sehen wollte, irgendwie hatte ich gar keine Angst, sondern verspürte nur einen Kloß aus heißer Aufregung in meiner Kehle. Mir – oder uns – schien ja keine Gefahr zu drohen, die Gestalt blieb ja bei ihren Säulen und schien uns gar nicht wahrzunehmen! Aber Wolfgang drängte mich immer mehr, also gab ich nach. Ich war enttäuscht, ließ es mir aber nicht anmerken. Draußen sagte Wolfgang dann, er habe ein Experiment mit mir vorgehabt. Er wusste ja, dass ich an Geister glaubte; von irgendwoher hatte er die Information bekommen, dass es in der Krypta des Kölner Doms spuken soll. Er sagte, er habe in jenem Moment sofort an mich gedacht, denn wenn ich an Geister glaubte, würde ich den in der Krypta doch bestimmt wahrnehmen können...

Der Stufenkollege, der den Besuch der Domgruft rigoros verweigert hatte, sah mich etwas erschüttert an. Aber Wolfgangs Experiment war wohl geglückt.

Ich bin eigentlich kein leichtgläubiger Mensch, und ich habe auch versucht, mein Erlebnis immer wieder „wissenschaftlich“ zu hinterfragen, immer wieder, aber ich komme zu keinem abschließenden Ergebnis. So oft als Erklärung herbemühte Argumente wie „Projektion“ oder „Infraschall“ schließe ich aus. Weder waren Spiegel in der Gruft, an Fenster kann ich mich nicht erinnern, zumal die Gestalt mannshoch war und mit ihrer Bekleidung irgendwie auch in den kulturellen Kontext dieser Kirche passte.

Dieses Erlebnis ist und bleibt das greifbarste, das mich daran glauben lässt, dass es nach dem Tod nicht zu Ende ist, dass es Seelen gibt, die ihren „Weg ins Licht“, was immer das sein soll, nicht finden, und dass ich für gewisse paranormale Schwingungen empfänglich zu sein scheine. Manchmal macht mir das Angst, aber damit muss ich wohl leben.


 

Ein Dämon namens Baka

Matthias berichtet:

Eines Abends waren ein paar Freunde bei mir zu Hause und haben ein Ouija-Brett mitgebracht. Ich wusste nichts davon und war erst dagegen das Brett zu benutzen. Doch dann hatte ich nachgedacht und meinte wir könnten doch meine Oma rufen die am 22.09.2012 verstarb.

Also versuchten wir unser Glück und es kam jemand, meine Oma. Wir unterhielten uns (wenn man das so sagen kann) bestimmt zwei Stunden. Wir wollten uns dann verabschieden und fragten den Geist (meine Oma) und sie antwortete immer mit „Nein“. Ich fragte sie warum, doch es kam keine Antwort. Also fragten wir ob sie einen anderen Geist rufen könnte. Aber die Antwort blieb „Nein“. Wir haben uns komisch angeschaut und fragten, was sie von uns noch wolle? Es passierte nichts. Wir wussten nicht weiter, also spielten wir weiter. Ich fragte ob sie sich bemerkbar machen könne? Sie antwortete mit „Ja“ und so begann es das der Fernseher auf einmal an war, und die Kerzen aus waren.

Natürlich bekamen wir Angst und sagten ihr, dass sie aufhören solle. Aber das hat sie nicht, nein, es ging weiter. Neben mir stand ein ganz normales Glas mit Cola. Es bewegte sich auf mich zu und zersprang. Gott sei Dank ist nichts passiert aber dennoch war es seltsam und so wusste ich, dies kann nicht meine Oma sein.

Also fragte ich sehr laut wer das sei und das sechs Mal. Und es zeigte uns seinen Namen: Baka. Ich hab gefragt ob einer von uns den kennen würde aber keiner von uns hätte jemals von ihm gehört. Wir wollten uns verabschieden aber die Antwort war steht’s „Nein“. Einer von uns war sehr ängstlich, er nahm alles und hat es in den Heizofen geworfen.

Natürlich waren wir sauer weil wir alle wussten das wir uns verabschieden mussten aber was sollten wir schon tun, passiert ist passiert. Also versuchten wir das Ganze einfach zu vergessen. wie sich später herausstellte war dies leider unmöglich. Wir konnten alle nicht schlafen, es verfolgte uns auf Schritt und Tritt, wir fühlten uns nicht mehr sicher. Das ging so weit das wir zu einer Kirche gegangen sind um uns dort beraten zu lassen. Der Priester den wir hatten war ziemlich erschrocken als wir ihm die Sache erzählten. Er meinte Baka wäre ein Dämon der als so genannter Wiedergänger auf die Erde zurück kommt um sich von Menschenfleisch zu ernähren.

Natürlich hielten wir das für Schwachsinn. Aber das Interesse war da und wir untersuchten die Sache. Wer oder was ist Baka? Wie sich herausstellte hatte der Priester recht. Wir gingen nochmal zu ihm und fragten ob er uns helfen könne. Er bejahte und half uns. Die Wohnung wurde gereinigt und mit Kreuzen verziert, und seit dem ist nichts mehr passiert.

Seitdem haben wir uns versprochen, nie mehr so etwas zu tun.




 

 

Daryl Hannah

Daryl Christine Hannah erblickte am 3.Dezember 1960 in Chicago Illinois das Licht der Welt und wurde 1984 bekannt durch ihre Rolle im Film „Splash – Eine Meerjungfrau am Haken“. Sie spielte auch die Elle Driver in Quentin Tarantinos „Kill Bill – Volume 1 & 2“.
15 Jahre vor ihrem Durchbruch beim Film passierte ihr etwas, was sie sich bis heute nicht erklären kann.

Als kleines Mädchen vermutete man bei Daryl Autismus. Sie konnte nicht mit ihrer Außenwelt kommunizieren. Ihr Leben kam ihr selbst realitätsfern vor und jeglicher Kontakt mit anderen Menschen fiel ihr schwer.
Als sie 7 Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden und Daryl zog sich noch mehr in sich zurück. Das ging sogar so weit, dass Daryls Lehrer ihrer Mutter ans Herz legte, sie von der Schule zu nehmen, da Daryl den ganzen Tag nur in die Luft schaue, nichts aufnahm und nichts sagte. Auch wurden mehrere Rorschachtests bei ihr durchgeführt und man sagte ihrer Mutter sie solle doch Daryl in eine psychiatrische Einrichtung einweisen lassen. Allen Empfehlungen und Ratschlägen zum Trotz tat ihre Mutter das nicht. Stattdessen zogen sie nach Jamaika in eine schlichte Behausung.


Rorschachtest

Dort konnte Daryl sich in Ruhe entfalten. Die Gegend war sicher und sie konnte alleine die Gegend erkunden.
Eines Tages wanderte sie auf einen längeren Pfad, als sie plötzlich vor einem kleinen Haus stand. Die Bewohnerin, eine ältere Jamaikanerin, stand davor in einer Art Kräutergarten. Sie winkte Daryl freundlich zu und bat sie zu sich zu kommen. Sie sagte, sie wolle ihr etwas zeigen. Schüchtern und ängstlich folgte Daryl der Einladung. Die ältere Dame zupfte ein Blatt von einer Pflanze und wollte, dass sie dieses probierte. Das tat sie dann und die Dame erklärte ihr, dass dies Minze sei. Sie zeigte Daryl ihren ganzen Garten und ließ sie an verschiedenen Pflanzen riechen und an einigen probieren. Diese Frau erzählte vieles über sich und ihren Garten und forderte Daryl immer wieder auf, etwas von sich zu erzählen. Doch Daryl hatte einerseits Angst, dass ihr die Frau etwas Böses wollte und anderseits war sie damit überfordert, dass sie jemand so direkt ansprach. Aus Furcht tat sie das, was die Jamaikanerin von ihr wollte, sprach dabei aber kein Wort.
Da ihre Neugier größer war als ihre Angst, zog es Daryl jeden Tag aufs Neue zu der älteren Frau. Sie lud sie auch immer wieder ein und erzählte von ihrem Garten und zeigte Daryl immer wieder neue Pflanzen. Allmählich legte sie ihre Angst ab und freute sich auf die Besuche bei der alten Frau.

Eines Tages dann erzählte Daryl ihrer Mutter von dieser Frau. Diese war sehr besorgt, da es sehr ungewöhnlich war, dass ihre Tochter zu einer Fremden ging. Sie forderte Daryl auf, ihr die Frau einmal vorzustellen, denn sie wolle sie kennen lernen.  
Am darauf folgenden Tag machten sie sich gemeinsam auf den Weg und Daryl war ganz aufgeregt, denn sie freute sich, ihrer Mutter den Garten zu zeigen. Sie liefen eine Weile und als sie an der Stelle waren, wo das kleine Haus stehen sollte, war nichts mehr. Einfach nichts. Dort wo das Haus und der Garten hätten sein sollen, war nur Sand. Weit und breit nichts anderes. Keine Blumen, keine Kräuter, keine ältere Frau. Nichts.

Daryl begriff dies nicht. Es schockierte sie, dass dort, wo sie jeden Tag war, einfach nichts mehr stand. Für sie war alles real gewesen, denn sie hatte die Blumen und Kräuter gesehen, gefühlt und auch einiges probiert. Wie konnte das nicht real sein?
Aus Sorge um ihre Tochter, ließ ihre Mutter sie erstmal nicht aus den Augen. Erst nach ein paar Wochen dürfte Daryl wieder alleine hinaus.
Da ging sie wieder diesen Pfad entlang, in der Hoffnung, das Haus wäre wieder da. Und das war es dann auch. Am Ende des Pfades stand es wieder da, als wäre es nie weg gewesen.
Daryl verstand es nicht, wie das möglich sein konnte, traute sich aber auch nicht die ältere Frau danach zu fragen. Sie war einfach glücklich darüber, dass die Frau wieder da war. Denn sie hatte zu ihr eine Beziehung aufgebaut, wozu sie vorher nicht in der Lage war.

Durch dieses einschneidende Erlebnis fiel ihr der Umgang mit ihren Mitmenschen leichter. Sie war kommunikativer und war auch in der Lage sich mit anderen zu unterhalten und Freundschaften aufzubauen.


© 2013 / Sabselina - geisternet.com



 


 
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