Stigmata

Die Wundmale Christi

Stigmata, die Wundmale Christi, ein Fluch oder ein Segen?! Das Wort Stigmata bedeutet übrigens übersetzt, "Male, Zeichen"!

Was sind Stigmata?

Bevorzugt treten Stigmata an den Füßen und Händen auf, in den Handinnen und -außenflächen. Die Hände und Füße fangen zu bluten an. Es ist eine immerwährende, Wunde die nicht zu schließen scheint, außerdem scheinen sich diese Wunden auch nie zu entzünden!

Stigmata können aber auch auf der Stirn erscheinen, als Symbol für die getragene Dornenkrone, auch kann eine Seitenwunde auftreten als Symbol für den Speerstich (*Longinus Lanze), dem Jesus Christus eines römischen Soldaten zum Opfer wurde als dieser überprüfen wollte, ob Jesus bereits zu Tode gekommen ist!

    (*benannt nach dem betreffenden Soldaten Longinus)

Bevorzugt scheinen Stigmata auch nur bei glaubenswilligen Personen aufzutreten, dies ist aber nicht unbedingt zwingend. Es gab auch schon Berichte über Stigmatisierte, die keine Katholische Glaubensrichtung besaßen! Die Form der Stigmata sind genauso unterschiedlich wie es die Stigmatisierten sind. So kann es kreisrunde aber auch viereckige oder gar längliche Wunden geben.
    

Die Berühmtesten Personen, die Stigmata aufwiesen
Hier eine Liste der berühmtesten Personen, die mit Stigmata gesegnet oder gar verflucht waren.

     
    Pater Pio - Wunderheiler und Hellseher

   
    Pater Pio (1887-1968)

    Pater Pio wurde als einfacher Bauernjunge in einem kleinen Dorf bei Neapel geboren! Als er 17 Jahre alt wurde, trat er den Kapuziner Mönchen in Forggia bei.


  
    Pater Pio in jungen Jahren

Am 20.September 1915 im Alter von 28 Jahren klagte Pater Pio über Schmerzen an Händen und Füßen, er konsultierte Ärzte, doch diese waren ratlos. Im Laufe des Tages brach Pater Pio zusammen, man fand ihn bewusstlos und blutend an Händen und Füßen und an der Seite auf dem Boden liegen!

  
    Pater Pios stigmatisierte Hand

Von diesem Moment an war Pater Pio ein Wunder, er wies die typischen Merkmale eines Stigmatisierten, er schlug allerdings nie Kapital daraus, ganz im Gegenteil, er zog sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück!

Pater Pio besaß nicht nur die Stigmata, sondern man wusste um ihn als Hellseher und Wunderheiler. Aber auch daraus schlug Pater Pio kein Kapital, er kümmerte sich ausschließlich um sein Amt als Pater und hielt seine Messen ab! Pater Pio hatte zeitlebens seiner Stigmatisierung mit Skeptikern zu kämpfen. Man warf ihm vor, die blutenden Wunden selbst zu erzeugen, auf welchem Wege dies geschah, wusste allerdings niemand, und auch warum Pater Pios Wunden von Donnerstag bis Freitag am heftigsten bluteten, so dass man sogar Angst um das Leben des Paters haben musste, wusste auch niemand!

  
    Handstigmata

Abschließend ist zu erwähnen, dass Pater Pio zeitlebens seiner Stigmatisierung mit Schmerzen zu Kämpfen hatte, die bis zu seinem Tode 1968 andauerten!

    
    Franz von Assisi - der Begründer des Franziskanerordens

   

Franz von Assisi wurde im Jahre 1181 als Sohn eines reichen Tuchhändlers in Assisi geboren! Ihm mangelte es an Nichts, durch eine Gefangennahme in der verfeindeten Nachbarstadt Perugia erkannte er sein wahres Lebensziel und trat in die Fußstapfen Christi.

Fortan nannte er sich und seine Anhänger "Minderbrüder", denn er und seine Gefolgschaft lehnten jegliche Art von Besitztümern ab, so besaßen sie nur Unterwäsche, eine Kutte und einen Strick als Gürtel!

Im September des Jahres um 1224 begannen auch bei Franz von Assisi die Wundmale Jesu Christi aus dem Nichts an zu bluten, so wies auch er die typischen Merkmale eines Stigmatisierten auf. Seine Hände, Füße und auch die Seite fingen an zu bluten, oftmals floss soviel Blut aus der Seite, dass seine dürftige Kleidung davon getränkt war!


  
    Abbild von Assisi und Christus

Auch Assisi bedeckte seine Wunden und zog sich scheu zurück. Franz von Assisi ist der Vorreiter für die erste Überlieferung der Stigmata, auch wenn diese noch sehr umstritten sind! Am 3. Oktober 1226 starb Franz von Assisi geschwächt und gezeichnet von Krankheiten, er wurde von seinen Anhängern auf seinen Wunsch hin nackt auf den Boden der Kirche Portiuncula aufgebahrt. Assisi wurde schon im Jahre 1228 heiliggesprochen!
 
 
Therese Neumann von Konnersreuth
(1898-1962)

Therese Neumann wurde als erste von 11 weiteren Geschwistern geboren. Als Kind einer armen Familie musste Therese schon in frühen Jahren eine Arbeit annehmen, um die Familie zu unterstützen.

Mit 14 Jahren hatte sie bereits als Magd eine Festeinstellung bei einem großen Anwesen in Konnersreuth.

Therese wollte nach der Beendigung der Volksschule in den Dienst als Missionsschwester eintreten, doch dadurch, dass ihr Vater in den Kriegsdienst berufen wurde, schob Therese ihr Vorhaben auf, bis der Vater aus dem Krieg zurückkehren würde. Als 16 jährige erhielt Therese ein Andachtsbild von Therese von Lisieux (Therese Martin). Therese Neumann verehrte die kleine Therese und betete für ihre Seligsprechung.


   
    Therese Lisieux [1873-1897]

1918 ereignete sich eine Katastrophe auf dem Anwesen der Familie Schmiedes, ein Feuer brach aus und Therese eilte zu Hilfe. Bei den angehenden Löscharbeiten verletzte sie sich den Rücken, dennoch half sie unter Schmerzen weiter und schonte sich nicht. Alsbald nahm sie auch wieder ihre Tätigkeit als Magd auf.

In kürzester Zeit verfiel sie mehreren Unfällen, so dass sie immer schwächer und ihr Körper gebrechlicher wurden, alsbald konnte sie sich kaum mehr bewegen und auch ihre Sehfähigkeit ließ nach!

Von da an begann für Therese ein leidensvoller Weg, gezeichnet von Krankheiten und wundersamen Heilungen!

1925, an dem Tag der Heiligsprechung von Therese Lisieux, trat bei Therese Neumann das erste visuelle Phänomen auf. Sie sah ein helles Licht, war wie in Trance und richtete sich in ihrem Bett auf, als ob sie nichts mehr am Rückrat hätte. Ihre Augen waren weit aufgerissen, als starrte sie etwas an und begann zu nicken und sich mit einer Person zu unterhalten.

Sie berichtete, dass sie eine Frauenstimme hörte, die sie fragte, ob sie nicht wieder gesund werden wolle, sie antwortete darauf, dass sie gewillt sei jeden Weg zu gehen, der Gott für sie bereithält. Die Stimme befahl Therese Neumann aufzustehen und dass sie fortan wieder gehen könne - und tatsächlich! Therese Neumann konnte wieder gehen und sogar wieder sehen.

Auch soll Therese Neumann 35 Jahre lang ohne Nahrung und Wasser ausgekommen sein. Als man sie befragte, wie sie sich denn ernähren würde, meinte sie, sie ernährte sich ausschließlich von der heiligen Kommunion.

Am 19.09.1962 starb Therese Neumann von Konnersreuth nach einem leidvollen langen Leben, gezeichnet von vielen Krankheiten und Stigmata. Sie wurde 4 Tage lang aufgebahrt, jedoch war es wunderlich, dass keine Leichenstarre und auch kein Leichengeruch auftraten.

Noch heute pilgern viele zum Grab der Therese Neumann um sie zu verehren. Bis zum heutigen Tage wartet man jedoch auf die Seligsprechung der Therese Neumann von Konnersreuth.
    

    Thesen über Stigmata

Man geht davon aus, dass es zwei Arten von Stigmata gibt - die verteufelte und die göttliche. Verteufelt sind die Personen, die ihre Stigmata nach Außen hin tragen, um Kapital aus ihrem Leiden zu schöpfen. Die G öttlichen jedoch sind diese, die erhaben über die Gier und den Ruhm sind.

Naturwissenschaftler sind davon überzeugt, dass Stigmata auf einer Psychoneurotischen Krankheit zurück zu führen sind. Sie gehen oftmals davon aus, dass es sich bei Stigmatisierten auch um eine Art von Hysterie handelt. Die Kirche jedoch weist darauf hin, dass man sich das Leben der Stigmatisierten anschauen soll, denn sie führten immer ein ruhiges und frommes Leben, das weit entfernt von jeglicher Art von Hysterie war. Wenn man sich jedoch die Leidensgeschichte der Stigmatisierten anschaut, so ist doch festzustellen, dass alle unter seltsamen Leiden und Krankheiten litten, die eigentlich so nie zu erklären waren.

Desweiteren ist es auch interessant zu wissen, dass die eigentlichen Stigmata Jesus Christus nicht an den Handinnen und -außenflächen sein können, denn man weiß, dass Jesus Christus an den Handgelenken gekreuzigt wurde. Von daher ist es nur noch abzusehen, wann es einen Stigmatisierten gibt, der eben diese Wunden auch an den Handgelenken aufweisen kann!

Viele gehen davon aus, dass die eigentliche Stigmatisierung auf die Person selbst zurück zu führen ist bzw. seinen inneren Geist. Es gibt Personen, die mit der Kraft ihres Willens/Geistes so einiges bewerkstelligen können und wenn man einen festen Glauben hat, so sagt man im Sprachgebrauch auch oft, könne man Berge versetzen. Wieso sollte man dann auch nicht fähig sein, sich Stigmata zuzuführen?!

Es sei an dieser Stelle gesagt, dass ein stigmatisierter Mensch vielleicht wirklich von einer Art Wunder heimgesucht wird. Aber dennoch sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass eine Stigmatisierung eine Materialisierung seines eigenen Geistes und seinen festen Glauben an Jesus Christus sein kann.
  

  
 © 2005 / Nicky - www.geisternet.com


 
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