Die Löwenburg(Bad Honnef / Rhein-Sieg-Kreis) Der Name dieses zweithöchsten Berges im Siebengebirge (455m) hat eigentlich weniger mit "Löwe" zu tun. Der Name leitet sich vielmehr vom mittelhochdeutschen Wort "lewer" (Hügel, Erhöhung) ab. Unterhalb des Gipfels sind die Reste eines Steinwalls zu erkennen; Spuren einer aus prähistorischen Zeit stammenden Fliehburg.
Die Sage berichtet, dass die Tochter des Burggrafen, Hedwig, einen jungen Ritter liebte. Dieser folgte einem Aufruf zum Kreuzzug nach Palästina, wo er ums Leben kam. (Als die türkischen Seldschuken Syrien und Palästina eroberten und die christlichen Pilgerzüge nach Jerusalem unterbanden, rief Papst Urban II. die christlichen Ritter zum Kreuzzug auf.) Durch einen fahrenden Sänger erhielt Hedwig die Nachricht: ihr junger Bräutigam war im Kampf um die heiligen Stätten gefallen. Sie trauerte jahrelang, bis der Tod sie schließlich von ihrem Leid erlöste. Ihre Liebe jedoch starb nicht. Heute noch soll sie in den Wäldern der Löwenburg umhergehen und um den Geliebten klagen. Nach einer anderen Version fuhr das Ritterfräulein in den Quatembernächten (die kirchlichen Buß- und Bettage in der Fastenzeit, Pfingstwoche, im September und Advent) auf einem goldenen oder feurigen Wagen durch das Siebengebirge nach Bad Honnef, wo sie in der Toreinfahrt des Hauses "Zur Höll" oder "In der Höll" verschwand. Das Tor musste in diesen Nächten, die als gefährliche Geisterzeit galten, stets offen stehen. Als der Hofbesitzer dies einmal vergaß, waren die Torflügel am anderen Morgen zerschmettert. Das Anwesen "In der Höll" existiert noch heute. Die Gerichtsbarkeit im Verwaltungsbezirk und die Strafbemessung oblag den ansässigen Grafen der Löwenburg. Diese entschieden über Leben und Tod ihrer Untertanen. Man erzählt, sie besaßen die Fähigkeit, ihre Kleider ohne Hacken aufzuhängen - sie warfen diese lediglich an die Wand, wo sie von alleine haften blieben. Wurde ein Unschuldiger verurteilt, flogen die Kleider auf den Boden. Zudem sollen ihnen hilfreiche Zwerge, welche der Sage nach auf der Löwenburg wohnten, im Dienste gestanden haben. Doch als man den Zwergen zum Dank neue Kleider anfertigen ließ, betrachteten sie dies als "ausgelohnt" und verschwanden auf Nimmerwiedersehen.
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