Definition Spuk

Geisterhaftes Treiben



Wenn wir etwas von "Spuk" hören, ist die erste Reaktion ein unverstandenes Lächeln! Was genau ist denn "Spuk"? Und wo fängt der eigentliche "Spuk" an?!
Das Wort "Spuk" kommt ursprünglich aus dem norddeutschen "Spook" und wurde im hochdeutschen als "Spuk" übernommen. Dieses Wort wird im Allgemeinen gerne als Überbegriff für paranormale Erscheinungen jeglicher Art genutzt. Hierzu möchten wir gerne für den Spuk eine kleine Definition erläutern - sozusagen ein kleiner Leitfaden für das bessere Verständnis.

Im Allgemeinen versteht man unter Spuk:

Gegenstände, die sich wie von Geisterhand alleine bewegen, ohne dass ein physikalisches Eingreifen (sog. Telekinese) von statten geht. Ebenso das Auftauchen diverser Gegenstände in einem geschlossenem Raum (sog. Apporte) oder das Gegenteil davon, wo Gegenstände scheinbar im Nichts verschwinden!

Es gibt unzählige Möglichkeiten die davon ausgehen lassen, dass es sich um einen klassischen Spuk handelt z.B.: ein Stuhl verschiebt sich ganz von alleine, ein Bild das noch eben an der Wand hing, fällt ohne ersichtlichen Grund herunter, der Wasserhahn wird aufgedreht, ohne dass jemand in der Nähe ist. Eigentlich sind einem "Spuk" keinerlei Grenzen gesetzt, wo er letztendlich seinen Anfang nehmen kann. So ist z.B.: ein weiterer typischer Aspekt für den "Spuk", dass paranormale Auftreten von Stimmen, Klopfgeräuschen oder Geräusche deren Ursache nicht zu bestimmen sind - hierbei sollten jedoch alle physikalischen Ursachen auf jeden Fall ausgeschlossen sein.
Spukhäuser nehmen unter den Spukorten den besten Platz ein, meist ist nicht das ganze Haus mit Spuk behaftet, sondern nur einzelne Räumlichkeiten, in denen spukhaftes Treiben von statten geht. Doch dies reicht aus, um die Bewohner des Hauses an ihre psychischen Grenzen kommen zu lassen.

Es wurde beobachtet, wie blaue oder grüne kugelartige Gebilde durch die Zimmer flogen oder Fenster und Türen wurden aufgerissen, auch wenn diese evtl. rostig waren und man sie unmöglich hätte öffnen können. Möbel werden verrutscht oder gar umgeworfen und mysteriöse Brände entstehen deren Ursache nicht auszumachen sind. Dies alles kann soweit gehen, dass die Bewohner des Hauses lieber ausziehen, als weiterhin in einem mit Spuk behafteten Haus wohnen zu bleiben.

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Die bekanntesten Definitionen des Spuks sind in zwei Kategorien unterteilt, in den ortsgebunden (lokalen) Spuk und den personengebunden (personal - mediumistischen) Spuk.
         
Der ortsgebundene Spuk

Dieser Spuk ist immer an der gleichen Lokalität auszumachen und das ist es, was einen ortsgebundener Spuk ausmacht - die Wiederholung eines Ereignisses an der gleichen Stelle. Der ortsgebundene Spuk kann in Gebäuden, wie auch im Freien stattfinden. So ist es nicht verwunderlich, dass diese eben in Burgen, Schlössern, Richtplätzen an heidnischen oder keltischen Orten, aber auch an Mordstellen, Friedhöfen, Burgruinen und Kreuzwegen auftauchen. Diese Art von Spukphänomenen sind zeitlich nicht begrenzt, sie können Jahrhunderte anhalten und in unregelmäßigen oder gar in regelmäßigen Intervallen auftauchen.
Ebenso als ein ortsgebundener Spuk bekannt, ist der so genannte Wegspuk. Dies zeichnet sich dadurch aus, dass Wanderer wie auch Spaziergänger ein Stück ihres Weges von einer Wesenheit begleitet werden sollen.

Als einen ortsgebundenen Spuk bezeichnet man oftmals auch die wiederkehrenden Geschehnisse eines traumatischen Ablebens einer Person, die zu diesem Zeitpunkt hin, immer wieder an ein und dem selben Ort gesichtet wurde. Dieser Spuk macht sich den Menschen gegenüber durch physikalische Vorgänge bemerkbar, um Aufmerksamkeit zu erregen. Manchmal aber auch, um Hilfe zu erbitten oder etwas in Ordnung zu bringen, was ihnen zu Lebzeiten unmöglich war. Durchaus ist es auch möglich, dass sie selber den Menschen, mit denen sie in Kontakt kommen, helfen und ihnen zur Seite stehen wollen, sicherlich sind sie aber auch befähigt, den Menschen Leid zuzufügen.


Der personengebundene Spuk

Meist tritt diese Art von Spuk bei Heranwachsenden auf, die sich noch in der Entwicklung ihrer geistigen und körperlichen Reife befinden. Der personengebundene Spuk kann Wochen, Monate oder gar Jahre andauern und meistens hört er so plötzlich auf, wie er begonnen hat. In seltenen Fällen können auch paranormale Körperverletzungsphänomene auftreten. Meistens bezeichnet man diese Art von personengebundenen Spuks auch Poltergeistphänomene*, obwohl dies situationsbedingter Natur ist, denn nicht jeder Spuk ist gleich ein Poltergeistspuk.
Bei einem personengebunden Spuk kann es vorkommen, dass die betreffende Person (Fokusperson) scheinbar wahllosen Attacken ausgesetzt zu sein scheint, so sind heranfliegende Gegenstände noch eines der kleineren Übel. Es gibt Berichte, in denen die Fokusperson von scheinbar unsichtbaren Händen aus dem Bett gerissen wurden und man sehen konnte, dass diesem wohl Gewalt angetan wurde. Auch gibt es Fälle, wo man Kratzspuren am Körper ausmachen konnte, auch diesem Spuk scheinen keinerlei Grenzen gesetzt zu sein. Bei dieser Art von Spuk ist es möglich, dass man psychischen wie auch physischen Schaden nehmen kann.
Es ist hierbei noch anzumerken, dass vorwiegend Heranwachsende scheinbare Auslöser für paranormale Aktivitäten zu sein scheinen, aber dies ist keine Grundvoraussetzung - es gibt auch Spukphänomene, die nicht mit einem Heranwachsenden in Verbindung zu bringen sind.
In vielen Situationen ist eine psychotherapeutische Behandlung in Erwägung zu ziehen, dies könnte einem personengebunden Spuk durchaus Abhilfe schaffen. Es ist möglich, dass durch eine psychischen Effekt ein vermeintlicher Spuk unbewusst selbst herbeigeführt wurde.
Eines haben diese Spukphänomene jedoch gemein, man kann diese nicht bewusst lenken und manchmal verhalten sich die Phänomene den Menschen gegenüber neutral oder günstig, aber in vielen Fällen jedoch feindlich oder gar teuflisch.


*Anmerkung:
Der klassische Poltergeist ist kein intelligentes, unabhängiges Phantom, also kein realer Geist, sondern eine mentale Projektion bzw. eine unterbewusste Persönlichkeitsabspaltung - insbesondere seelisch angespannter Pubertierender - die sich in psychokinetischen Effekten "entladen" kann.



Spuktheorien

1. Die animistische Theorie:
Spuk werde von Lebenden unbewusst selbst verursacht. Diese Theorie trifft auf Poltergeistphänomene zu, aber nicht auf ortsgebundenen und über Jahrhunderte andauernden, beobachteten Spuk, wie etwa die "Weiße Frau" in sogenannten Spukschlössern.

2. Die spiritistische Theorie:
Spuk werde nur von unabhängigen Wesenheiten verursacht und zwar von Seelen Verstorbener, die noch immer auf Erden wandeln und nicht bereit sind, ihr irdisches Dasein zu verlassen, um ins endgültige Jenseits über zu gehen. Eine abgeschwächte spiritistische Theorie ist die von Marie-Louise von Franz vertretene Teilseelen-Theorie: Spuk werde von verselbständigten Teilseelen bzw. abgespaltenen psychischen Komplexen Verstorbener verursacht, die sich halb intelligent, halb sinnlos verhalten.

3. Theorien gespeicherter psychischer Eindrücke:
Eleanor Sidgwick war davon überzeugt, Gegenstände/Häuser könnten seelische Energie aufnehmen und auf sensitive Menschen übertragen. Ebenfalls vermutete Professor Henry Habberly Price (Proceedings of the Society for Psychical Research), emotionsgeladene seelische Eindrücke würden nicht von Gebäuden, sondern in einer Art von "psychischen Äther" zwischen Geist und Materie gespeichert (Psychic-ether-hypothesis) werden. Die so gespeicherten Eindrücke könnten immer wieder wahrgenommen werden, so entstünde das typische Phänomen, das viele Spukerscheinungen Krisenereignisse wiederholten.
Diese Theorie der "Psychic-ether-hypothesis" vertritt auch der bekannte Parapsychologe Dr. Hans Bender. Er vertrat die Ansicht, dass sich starke Emotionen örtlich binden können und somit paranormale Ereignisse begünstigen oder verursachen könnten. William G. Roll, der Leiter der Psychical Research Foundation in Durham, North Carolina, erweiterte diese Ansicht zu einer Spektrumtheorie:
Spuk könne zwar auf gedächtnisähnliche Spuren in der stofflichen Umgebung zurückgehen, daneben würden aber auch viele Spukphänomene vom Perzipienten (Wahrnehmenden) unbewusst selbst erzeugt werden, um emotionale Bedürfnisse zu befriedigen. Es gäbe ein Spektrum mit den paranormalen Eindrücken auf der einen und den Bedürfnissen des Perzipienten auf der anderen Seite.

4. Die psychogeographische Theorie:
Verlassene Gemäuer und Schlösser - im Prinzip alle mystischen oder unheimlich aussehenden Orte - haben oft (aber eben nicht immer) eine unheimliche Atmosphäre, die auf die Psyche und die Wahrnehmung der Besucher einwirken können. So ist es nicht auszuschließen, dass gar kein spukhaftes Treiben stattgefunden, sondern dass einem sein eigener Sinn einen Streich gespielt hat.



Geisterarten

Nach George Tyrell (Mathematiker und Präsident von Society for Psychical Research von 1945-1946) gibt es vier oder fünf Hauptkategorien von Geistern oder Gespenstern.

Experimentiergeister
Bei denen die Geister lebender Menschen durch geheimnisvolle Kräfte dazu veranlasst werden, anderen an unterschiedlichen Orten zu erscheinen.

Krisengeister
Sie erscheinen Verwandten, wenn den Angehörigen, zu denen sie gehören, ein furchtbares Schicksal mit Todesfolge zu ereilen droht.

"Post-mortem"-Geister
Die erst nach dem Tod eines Menschen in Erscheinung treten, aber dem Verstorbenen so sehr ähneln, dass sie bei der Person, der sie erscheinen, meist einen tiefen Schock auslösen.

"Echte" Geister
Die am häufigsten auftauchen und von Menschen gesehen werden, die überhaupt keine Verbindung zu ihnen haben. Sie können Jahrhunderte nach dem Todesfall erscheinen, sind aber im Allgemeinen an eine bestimmte Umgebung, etwa ein altes Gemäuer, gebunden.

Astralgeister
In den altorientalischen Religionen waren sie die Geister der als beseelt gedachten Gestirne. In der Dämonologie des Mittelalters sind Astralgeister sowohl gefallene Engel und auch Seelen von Verstorbenen, als auch aus Feuer entstandene Geister, die - zwischen Erde, Himmel und Hölle schwebend - keinem dieser drei Reiche angehören.


Abschließend ist noch zu erwähnen, dass es trotz einer Vielzahl von wissenschaftlichen Theorien und zahlreichen Dokumentationen, dennoch keinen endgültigen bzw. anerkannten Beweis für oder gegen die Existenz von Geistern gibt.

                             

© 2006 / Nicky - www.geisternet.com


 
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