Mermaidnixe erzählt:

"Also vorweg möchte ich sagen, dass ich noch nie einen Geist oder Gespenst gesehen habe und leider auch kein UFO mit dem passenden Alien dazu! :o) Aber naja, das Leben ist noch lang..."

Unsichtbare Schritte

Als ich noch Teeny war, ja lang ist`s her - ich gehe mittlerweile auf die Dreißig zu - hatten meine damalige beste Schulfreundin und ich immer die Angewohnheit, dass wir uns gegenseitig nach Hause bringen, wenn wir uns besucht hatten. Leben tue ich im Osten in einem normalen Plattenbau, am Rande von Berlin. Wir wohnten zwei Blöcke auseinander von einer großen Hauptstraße getrennt und damit sie zu mir bzw. ich zu ihr konnte, mussten wir immer über ein kleines Feld, das die Mitte zwischen unseren Blöcken war. Auch hatten wir die Angewohnheit, wenn einer von uns nach Hause ging, ging die andere mit, bis zur Mitte, dann verabschiedeten wir uns dort, eine ging zurück nach Hause und die andere eben ihren Weg nach Hause. Das machten wir ziemlich oft, da wir uns ja regelmäßig auch nach der Schule trafen.

Vor ihrem Haus bzw. Plattenbau, wo die große Hauptstraße ist, liefen wir einen Abend, es war schon dunkel, die Straße entlang, weil wir noch spazieren gingen, quatschten und über "Gott und die Welt" philosophierten. Die Straße und der Bürgersteig waren sehr gut einsehbar. Das heißt, dass man jeden Menschen oder jedes Tier entdeckte, wenn da einer war. Die Laternen leuchteten hell, also alles sehr normal. Der Bürgersteig war normaler Asphalt. Wir liefen dort entlang, Richtung Kathrins zu Hause (so hieß die Freundin), als wir hinter uns Schritte vernahmen. Wie ein "poch, poch" auf Asphalt. Automatisch drehten wir uns beide um, da wir vorher dort niemanden sahen. Wir waren praktisch allein auf der Straße, nur ab und zu kam mal 'nen Auto vorbeigefahren. Am Rande von Berlin ist es praktisch wie ein Dorf, nach achtzehn Uhr werden da die Bürgersteige hochgeklappt!

Aber hinter uns war niemand! Wir sahen uns an und ich fragte sie ganz vorsichtig, ob sie das auch gehört hatte. Sie nickte und fragte: Du auch? Ich bejahte. Wir dachten uns dann, na ja, war vielleicht nur ein Echo von unseren Schritten, kann ja sein. Dann liefen wir wieder los und wollten uns ganz normal weiter unterhalten, da waren plötzlich wieder diese Schritte hinter uns. Abermals drehten wir uns um und die Schritte verstummten. Nichts und niemand zu sehen!

Das kam uns dann schon etwas komisch vor. Wir gingen weiter über die Hauptstraße in Richtung Feld, wo unsere Mitte war. Und immer noch waren diese Schritte hinter uns. Das Komische war: Blieben wir stehen, hörten sie Sekunden später auch auf, gingen wir weiter, folgten sie uns wieder und sie hörten sich immer gleich an! Ob wir auf Asphalt, Sand, Kiesel oder sonst wo liefen. Das war echt kein Echo. So deutlich hörten wir ja nicht mal unsere eigenen Schritte. Und egal, ob wir auf freiem Feld liefen oder an den großen Häuserblöcken, sie waren immer da, als würden sie sich einen Spaß draus machen. Und dann immer dieses Gefühl, dass jemand hinter uns ist. Das kennt man doch, dass man merkt, wenn man von hinten beobachtet wird und sich automatisch umdreht. "Blicke von hinten" eben.

Auf der Mitte des Feldes verabschiedeten wir uns. Ich ging weiter Richtung meinem zu Hause und Kathrin wieder zurück zu sich.

Den ganzen Weg lang, bis kurz vor meiner Haustür, verfolgten mich die Schritte.

Und immer wieder drehte ich mich hektisch um und lief streckenweise auch schneller. Aber es nützte nichts und wie gesagt, egal wo ich lief, sie waren immer hinter mir, stoppten, wenn ich stoppte, liefen weiter, wenn ich lief usw.! Wie ein Echo zwar, aber völlig unlogisch. Diese Schritte hatte ich auch nur an diesem Abend, danach nie wieder, obwohl die selben Wetter-, Licht- und Zeitverhältnisse waren, des öfteren, aber es war nur an diesem Abend!

Wie gesagt, bis vor den kleinen Weg zur Haustür kamen sie mit, dann stoppten sie endgültig. Den kurzen Weg zur Tür lief ich "allein". Da, wo bei uns die Briefkästen stehen. Ich machte schnell die Tür auf, sah noch mal kurz nach hinten, ob da wirklich niemand war, und huschte dann schnell rein. Ich schloss die Wohnungstür auf und ging rein. Es war niemand mehr wach. Ich nahm das Telefon und rief Kathrin an, um ihr aufgeregt zu berichten, dass ich immer noch diese Schritte hinter mir hatte, obwohl wir uns trennten. Da erzählte sie, dass es ihr genauso ging! Sie hatte Schritte hinter sich, bis sie zu Hause ankam und dann waren sie verschwunden!

Irgendwie konnten wir das alles gar nicht glauben. Es war so merkwürdig, zumal es nie wieder auftrat! Wir hatten lange danach noch darüber geredet und heute denke ich: Vielleicht waren es so eine Art Schutzengel, die der Meinung waren, genau an diesem Abend auf uns aufzupassen. Und um uns sicher nach Hause zu geleiten! Warum auch immer?

~*~

Der Parfümduft

Bei meinen Eltern zu Hause, wo ich ja noch mit meinen zwei Schwestern in einer Fünfraumwohnung wohnte, saßen wir alle an einem Sommerabend gemütlich in der Wohnstube und sahen uns etwas gemeinsam im TV an. Es war noch hell, muss so gegen halb neun gewesen sein, als ich einen weiblichen Parfumduft wahrnahm. So richtig frisch, sinnlich, blumig und sehr süß. Bei uns hatte niemand Parfum benutzt, da wir ja auch alle zu Hause bleiben wollten. Dazu muss ich sagen, dass ich schon immer eine feine Nase hatte. Roch es irgendwo unangenehm, streng oder sogar sehr fein, oder ob etwas noch gut war oder sonst was, ich nahm es immer wahr. Darüber amüsierte sich meine Familie schon. Wenn was war: "Was du wieder riechst?!"

Jedenfalls schlich dieser Duft auf einmal, für meine Nase sehr intensive Duft, durch das Wohnzimmer. Ich schnüffelte in die Luft, wobei mich alle ganz doof ansahen. "Was ist denn?" fragte meine Mutter. "Riecht ihr das auch?" Nun schnüffelten alle mit. Muss ein witziges Bild abgegeben haben! Von meiner Mutter die erste Antwort: "Also ich rieche nichts!" Sie roch tatsächlich die ganze Zeit nichts. Meine ältere Schwester konnte den Duft auch nicht wahrnehmen, nur mein Vater und meine jüngere Schwester nahmen diesen Duft ein bissel wahr. Leider nicht so intensiv wie ich, aber ich war schon froh, dass das überhaupt jemand roch und ich es mir nicht einbildete! Dann ging die Suche nach der Ursache los. Schließlich war ich neugierig, woher dieser Duft kam. Richtig intensiv war es an einer Stelle im 15 Meter langen Flur. Ja die Wohnung ist sehr groß. Dieser Flur wird durch eine kleinen Torbogen geteilt und genau darunter "stand" dieser Duft, total intensiv. Nebenan war gleich das Bad. Ich ging rein und sah oder schnüffelte nach, ob die Quelle vielleicht dort sein konnte? Vielleicht ist auch ein Fläschchen umgefallen und zerbrochen? Dabei hatten wir nicht mal ein Parfum das so roch!

Ich suchte, zusammen mit meinem Vater, die ganzen umliegenden Räume ab. Da waren mein damaliges Kinderzimmer, das Computerzimmer meines Vaters, weiter den Flur lang das Elternschlafzimmer und gleich nebenan eben die Wohnstube. Überall ging ich rein und schnüffelte. Aber es roch überall neutral. Kam man aber in den Flur zum Torbogen, roch es total intensiv nach diesem Duft! Ich sah sogar im Treppenhaus nach. Hätte ja sein können, dass jemand total "vollgedieselt" durch das Haus gelaufen ist und dabei 'ne super Duftmarke hinterlassen hat? Aber sogar dort war nichts von unserem merkwürdigen Duft zu finden! Ich gab es auf. Mein Vater auch. Wir konnten die Quelle nicht ausmachen. "Es" stand nur an diesem Fleck im Flur und stank vor sich hin.

Da ich mich ja für so was schon immer interessierte und ich anscheinend ein bisschen "sensibel" veranlagt bin, vermutete ich schon damals, dass es ja vielleicht eventuell auch ein Geist sein könnte!? Es sind auch viele in unserer Bekanntschaft und Verwandtschaft gestorben, aber ich konnte mir nicht denken, wer das hätte sein können? Ein paar Wochen nach dem Tod von meinem Opa nahm ich auch ein paar mal den Geruch von Pfeife wahr, die er sein Leben lang rauchte. Und obwohl er selten bei uns war, höchstens zu Feierlichkeiten, schien er uns doch dort noch mal besuchen zu wollen.

Aber wer war dieser Duft? Ich weiß es bis heute noch nicht! Meine Vermutung, dass es sich um einen Geist handeln könnte, sprach ich auch in der Familie an. Alle hörten interessiert zu, nur meine Mutter blieb felsenfest bei der Meinung, dass es dafür auch eine normale Erklärung geben könnte. Nur wir fanden sie ja nicht! Nach circa einer halben Stunde verschwand der Duft.

~*~

Die Klingel

So vor circa 1 ½ Jahren, ich hatte meine eigene Wohnung und meine ältere Schwester auch, besuchte ich diese sehr spät. Ich glaube, ich wollte sogar bei ihr übernachten. Wie schon erwähnt, wohnen wir alle im Plattenbau. Unser hatte sechs Etagen und meine Schwester wohnte im Sechsten. Wir lagen schon bei ihr im Schlafzimmer, den Fernseher an und beschlossen uns 'ne Pizza zu bestellen, was wir dann auch taten. Fünf Minuten nach der Bestellung, wir hatten natürlich schon aufgelegt, klingelte es oben bei ihr an der Tür. Das Klingeln hört sich immer unterschiedlich an, je nachdem ob jemand unten klingelt oder oben bei ihr an der Wohnungstür. Deswegen wussten wir, dass es oben war. Wir guckten uns an und ich meinte witzigerweise: "Wow... der ist aber schnell!"

Wir gingen schnell zur Tür und öffneten diese, aber draußen stand niemand und das Treppenhaus war stockduster! Es war auch kein Mucks zu hören und es gab auch keine Möglichkeiten sich zu verstecken. Wenn im Treppenhaus jemand ist, hört man das sehr deutlich, da hört man jedes Geräusch. Sogar Atmen... Aber nix und wir standen da bestimmt fünf Minuten und da hätte sich jemand verraten müssen und so eine Klingel klingelt schließlich nicht von alleine!

Dann machten wir die Tür zu und beschlossen spontan mal auf den Balkon über das Geländer zu schmulen. Als wir draußen waren, es war ja schon dunkel, sah man nur, wie eine ältere Frau mit ihrem kleinen Hund auf der anderen Straßenseite Gassi lief, aber man hörte von ihr kein Geräusch und da ja das bei uns eh fast Dorf ist, hört man außer Grillenzirpen, Vogelgezwitscher und die weit entfernte Bahn gar nichts. Auf einmal hörte ich unten die Haustür zuschlagen und Schritte, die schnell den Weg lang rannten in Richtung Straße. Der Witz war aber, dass da niemand war, nicht einmal die Frau mit dem Hund horchte auf. Aber ich hörte das ganz deutlich. Komischerweise hörte nicht mal meine Schwester was! Dann hörte ich nur noch, wie eine Autotür zuschlug und dann war absolute Stille und es fuhr auch kein Auto los. Wir standen cirka zwanzig Minuten auf dem Balkon und sprachen drüber. Und nichts war!

Meine Schwester meinte nur, dass sie es halt komisch fand, weil sie nichts hörte, aber sie glaubte mir, weil sie das mit dem Klingeln an der Tür auch sehr merkwürdig fand und wir können es uns auch bis heute nicht erklären!

~*~

Der unsichtbare Beobachter

Es war während meiner Lehrzeit und ich wohnte immer noch zu Hause, weil es finanziell nicht anders ging. Ich saß in meinem Zimmer, es war schon cirka 23 Uhr, auf dem Fußboden, mit dem Rücken zur Tür, unter Festbeleuchtung und laut aufgedrehter Musik im Schneidersitz und schrieb in Seelenruhe einen meiner Hefter ab, der aussah, als wäre eine Krähe drübergelaufen. Jeder kennt doch das Gefühl, das man hat, wenn einem jemand von hinten anstarrt... man dreht sich irgendwann automatisch um.

Und während ich da so saß und fleißig schrieb, hatte ich mit einem Mal eben genau dieses Gefühl... als wenn jemand hinter mir steht und mich beobachtet. Mit einem Mal spürte ich, als wenn sich jemand über meine rechte Schulter beugte, um zu sehen, was ich da mache! Das Komische war, dass ich den Druck spürte, als ob sich wirklich jemand dabei an meine Schulter anlehnte und neugierig auf meinen Hefter starrte! Das war so was von real, dass ich dachte, dass mein Vater sich vielleicht ins Zimmer geschlichen hatte, was er ja öfters tat, um mich zu erschrecken, um sich dann heimlich über meine Schulter zu beugen und ein lautes "Ahaaaaaa..." auszurufen, weswegen ich ihm manchmal echt eine klatschen konnte.

O.k. das kam nicht so oft vor, eher selten, aber es passierte. Und in meiner inbrünstigen Überzeugung, dass er es war, drehte ich mich um... wollte ihn ansehen und gerade anfangen zu erklären, was ich da machte, als ich mit Entsetzen feststellte, dass ich ganz allein im Zimmer war. Niemand stand hinter mir, die Tür war fest geschlossen, die Musik lief und ich hatte mit einem Mal eine Gänsehaut vom Feinsten, was sich durch meinen ganzen Körper zog, bis hoch zu den Nackenhaaren....

Ich stand sofort auf, öffnete die Tür und lief ins Wohnzimmer, wo meine Eltern gerade Fern sahen und mich verwundert ansahen. Ich fragte sofort, ob irgendwer eben bei mir im Zimmer war, worauf sie verneinten! Dann erzählte ich ihnen, was ich eben erlebte. Sie hörten interessiert zu und verneinten nochmals, damit etwas zu tun zu haben, was ich ihnen glaubte. Auf jeden Fall war dieses Erlebnis wie real, als würde wirklich jemand in meinem Zimmer mir über die Schulter schauen!

 
 
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