Elisabeth Báthory
Geschichtliches Elisabeth (ungarisch: Erzsébeth) Báthory wurde am 7. August 1560 in der Burg Escet in Nyíbátor (heutiges Siebenbürgen), welches damals ein Teil von Ungarn war, geboren und war die jüngste dreier Kinder. Ihre Eltern waren Anna und Georg (ung.: György) Báthory - wobei Georg der dritte Ehemann von Anna war. *Anm.: Anderen Quellen zufolge soll sie nur durchschnittlich schön und sehr eifersüchtig auf die Schönheit anderer gewesen sein. Damit das Vermögen innerhalb der Familie bleiben bzw. "das blaue Blut" aufrecht erhalten werden konnte, wurde meist nur im Familienkreis geheiratet, was leider zu genetischen Defekten geführt hatte und sie seltsame Veranlagungen hatten. So kam es, dass einer von Elisabeths Onkeln ein Satansanbeter war bzw. ihre Tante ungewöhnliche sexuelle Neigungen hatte und es liebte, ihre Dienerinnen zu foltern und zu quälen - ein anderer Verwandter soll eine Hexe gewesen sein und ihr eigenes Kind getötet haben. Elisabeth selber soll Epileptikerin gewesen sein.* *Anm.: Womöglich haben die genetischen Defekte nichts mit den Vorzügen der Familienmitglieder bzw. der Krankheit Elisabeths zu tun! Die Báthorys waren einer der mächtigsten und einflussreichsten Familien dieser Zeit - sogar der König selbst soll bei ihnen Schulden gehabt haben. Elisabeths Onkel, Stephan (ung.: Istiván) Báthory, war Fürst von Siebenbürgen und wurde später zum König ernannt. Die Ursachen für Elisabeths Wahnsinn sollen ihren Ursprung in den Jahren 1566 bis 1569 gehabt haben - das genauere Datum ist nicht bekannt. Innerhalb dieser Jahre wurde ein Mitglied einer Zigeunerkapelle angeklagt, junge Mädchen bzw. Kinder an die Osmanen verkauft zu haben, woraufhin er zum Tode verurteilt wurde. Am Tag seiner Hinrichtung schaffte es Elisabeth irgendwie, sich aus dem Schloss zu schleichen und sich das ganze Spektakel anzusehen. Sie hat mit angesehen, wie man ein Pferd herbeigeholt, dessen Bauch aufgeschlitzt und den Verurteilten hineingestopft hat, sodass nur noch sein Kopf heraussah. Danach wurde der Pferdebauch wieder zugenäht - ob das Pferd noch gelebt hat, oder bereits tot war ist nicht bekannt. Im Alter von neun Jahren kam es zu einem Bauernaufstand, bei welchem es den Bauern gelang, in das Schloss Ecsed einzudringen, in welchem die Geschwister Báthory untergebracht waren. Durch einen geheimen Tunnel war es den Kindern mit Hilfe der Kindermädchen möglich, nach draußen zu gelangen, um sich zu verstecken. Doch der Fluchterfolg hielt nicht lange an, denn die Kindermädchen wurden mit Äxten erschlagen und die Schwestern Elisabeths, Anischka und Sandra, wurden von den Bauernrebellen erwischt, vergewaltigt, ermordet und an einem Baum aufgehängt. Was sie jedoch nicht wussten war, dass sich Elisabeth auf dem Selbigen versteckt hatte. Dadurch, dass sie sich vor Schreck nicht bewegen konnte, konnten die Mörder nicht auf sie Aufmerksam werden und zogen ab, ehe sie sie entdecken konnten. Mit elf Jahren wurde Elisabeth mit dem 17 jährigen Franz II (ung.: Ferenc) Nádasdy verlobt. Elisabeth bekam eine Tochter, welche aber von ihren Eltern an Landarbeiter weggegeben wurde - weitere Informationen über die Tochter gibt es leider nicht. Es wird erzählt, dass einige Tage vor der Hochzeit, der König in das Schlafgemach von Elisabeth eindrang und sah, dass diese gerade ihr Hochzeitskleid anprobieren wollte. Beschämt darüber, dass Mädchen nackt gesehen zu haben, schenkte er ihr als Entschuldigung seinen (Hochzeits-)Ring und machte ihr damit gleich einen Antrag, ihn zu heiraten. Elisabeth, verwirrt und schockiert zugleich, war so in Rage, dass sie ihre Dienerinnen, die ihr beim Anziehen des Hochzeitskleides halfen, blutig prügelte.
Nach der Heirat behielt Elisabeth ihren Namen und ihr Mann nannte sich nur mehr Báthory-Nádasdy, wodurch Franz II ein höheres Ansehen bekam. Die frisch Vermählten zogen in das Schloss Sárvár. Man sagt, dass sowohl Franz II, als auch Elisabeth sehr hart gegenüber ihren Bediensteten waren und diese öfters schlugen. Auch sollen beide sehr perverse Neigungen gehabt haben. Es wird erzählt, dass Elisabeth von ihrem Mann verlangt habe, vor ihren Augen ein junges Mädchen zu vergewaltigen und auszupeitschen.
Ob seine Frau von den Taten wusste, ist nicht bekannt, aber viele Quellen behaupten, dass dies doch so gewesen sei und er Elisabeth sogar einige Foltermethoden beigebracht haben soll und bei Auspeitschungen zusehen ließ. Dafür soll Franz II eine ganz besondere Peitsche mit silbernen Haken dran gehabt haben, die bei jedem Hieb riesige Wunden ins Fleisch rissen. Irgendwann kam es Franz doch sehr brutal vor und ließ die Peitsche zuhause liegen. Da sich Elisabeth während der Abwesenheit ihres Mannes langweilte, versuchte sie sich ihre Zeit mit immer neuen Geliebten zu vertreiben, wobei es keine Rolle spielte, ob diese Männer oder Frauen waren. Sie soll auch mit einem jungen Mann durchgebrannt sein, jedoch soll sie so voller Reue gewesen sein, dass sie wieder zurückkehrte. Franz II soll ihr verziehen haben und sie sollen weiterhin glücklich miteinander gewesen sein. Lange konnte Elisabeth keine Kinder kriegen, welches sich jedoch 1585 änderte - die Báthory-Nádasdys bekamen eine Tochter, welche sie Anna nannten. Innerhalb der nächsten 9 Jahren bekam die Familie zwei weitere Töchter - Ursula (benannt nach Franz' Mutter) und Katarina. 1598 bekamen sie ihr letztes Kind - ein Sohn, den sie Pavol nannten. Elisabeth soll eine großartige Mutter gewesen sein. Elisabeth quälte ihre Opfer in Österreich auf der Burg Lockenhaus, in Ungarn auf der Burg Cachtice und im Schloss Beckov, welches sich im damaligen Slowakien befand. Man sagt, dass sie es vorzog, ihre Untaten auf der Burg Cachtice zu vollziehen, da diese sehr abgelegen lag und somit niemand die Schreie ihre Opfer hören konnte - das ist der Grund, warum sie auch "Tigerin von Cachtice" genannt wird. Am 4. Jänner 1604 fiel Franz II auf dem Schlachtfeld. Anderen Quellen zufolge soll er an einer Verwundung gestorben sein, die ihm von einer Konkubine zugezogen wurde, als er diese nicht bezahlen wollte. Nach seinem Tod verjagte Elisabeth ihre Kinder und ihre Schwiegermutter, welche auch in dem Schloss wohnte und begann ihre Blutrünstigkeit zügellos auszuleben.
Es folgte ein juristisches Verfahren, in dem - aufgrund von mindestens 300 Zeugenaussagen - über 80 Morde nachgewiesen werden konnten. Allein auf der Burg Sárvár sollen mindestens 170 Mädchen aus der Wasserburg getragen worden sein. Eine Zeugin soll ein Buch erwähnt haben, welches Elisabeth gehörte, worin sie all ihre Opfer notiert haben soll - es soll weit mehr als 650 Frauennamen enthalten! Obwohl Elisabeth zu Tode verurteilt wurde, konnte ihre Familie dieses verhindern, worauf Elisabeth in den Nordturm von Burg Cachtice eingekerkert worden sein, dessen Fenster zugemauert wurden, damit Elisabeth nie wieder das Tageslicht sehen konnte. Es wurden lediglich Luftschlitze offen gelassen, durch das ab und an Essensreste durchgeschoben wurden. Es wird erzählt, dass Elisabeth vor Hunger angefangen habe, sich selbst das Fleisch abzubeißen und zu essen.
Die Einwohner des Dorfes Cachtice sollen sich geweigert haben, Elisabeth auf dem Friedhof zu begraben, woraufhin ihr Leichnam nach Budapest gebracht wurde, wo sie in der Familiengruft auf dem Lamosz-Friedhof beigesetzt wurde.
Nach dem Tod Franz' im Jahre 1604, soll Elisabeth von der Angst des Altwerdens sehr geplagt worden sein. Als eines Tages eine ihre Dienerinnen sie frisierte, soll sie an ihren Haaren gezogen haben, woraufhin Elisabeth wütend gewesen sein und auf diese eingeschlagen haben soll. Dabei soll Blut auf Elisabeths Hand gespritzt sein, von dem sie so sehr fasziniert und überzeugt gewesen soll, es würde ihr ewige Jugend verleihen, dass sie als einzigen Ausweg nur das Baden in Blut fand. Gleich darauf soll Elisabeth zwei Dienerinnen gerufen haben, welche das Mädchen, die für die Haare Elisabeths zuständig war, töteten, um anschließend ihr Blut ins Bad fließen zu lassen, worin Elisabeth sich genüsslich hineingelegt und gebadet haben und so ihre Folterzüge begonnen haben sollen. Auch soll sie das Blut ihrer Opfer getrunken haben - deswegen auch der Name "Die Blutgräfin".
© 2006 / Rosalia - www.geisternet.com
|