Der Fall Gerstmann

(Dortmund, im Jahre 1713)

Dieser Fall spielte sich vom 05. Mai bis zum 2. Juni 1713 im Haus des bekannten evangelisch-lutherischen Arztes Barthold Florian Gerstmann ab und wurde von seinem, seinerzeit studierenden, Sohn Florian Bertram zunächst auf Lateinisch im Tagebuchstil verfasst. Die Dokumentation ist äußerst umfangreich und umfasst im Ganzen 159 Seiten.

Der Spuk dauerte ca. 6 Wochen an und begann zunächst um Mitternacht im Hühnerstall in Gegenwart der kleinen Tochter, dann richtiger Beginn 2 Wochen danach mit Steinewerfen.
Betroffen davon sind das Ehepaar Gerstmann und seine zwei Söhne, von denen der eine wie bereits erwähnt, der Berichterstatter ist, während der andere lediglich als "kleiner Sohn" betrachtet, jedoch vom Vater als Zeuge genannt wird. Ferner existiert eine Tochter, die jedoch kaum angeführt wird, aber die Erste sein soll, die auf diese Phänomene aufmerksam wurde, sowie eine Magd. Vor allem aber gibt es jede Menge anderer Zeugen, denen dieser Poltergeist kleinere Lektionen erteilt haben will. Einige der besten Zeugen außerhalb der Familie ist der Dortmunder Pastor Joh. David Brügmann, der in einer 48 Seiten umfassenden Publikation sein Zeugnis über den Poltergeist ablegt.

Eine Familie wird Zeuge mysteriöser Vorfälle

Der Fall beginnt, wie bereits erwähnt, um Mitternacht mit Steinewerfen im Hühnerstall. Das Bombardement beginnt außerhalb des Hauses und setzt sich dann innerhalb des Wohnbereiches fort. Insgesamt werden 760 Steinwürfe und 147 zerbrochene Fensterscheiben dokumentiert. Die weiteren Phänomene, die sich in Gerstmanns Haus ereignen, sind sehr vielfältig. So kommen neben dem schadenverursachenden Aspekt des Steinewerfens auch noch die Poltergeistphänomene hinzu, die in Gerstmanns Haus fast ausschließlich tagsüber am Werke sind. Es werden allerlei Schabernack und Kuriositäten veranstaltet.

Die nächste Gruppe von Ereignissen gehört aber in der Bereich der ernsten physikalisch abnormen Phänomene, so etwa das häufig berichtete Öffnen von Türen von selbst; oder ein Ereignis vom 26. Mai: Am Vormittag zwischen 9 und 10 Uhr wird der schwere Tisch, der in der mittleren Stube am Fenster steht, von alleine vor die Tür gesetzt. Als wenn das Gespenst die Tür auf solche Weise versperren und den Eingang in die Stube verbieten wollte. Eine weitere Reihe von Phänomenen kreist um die Toilette. Es findet ein regelrechter Fäkalien-Spektakel statt. Mehrmals wird in Gerstmanns Haus ein Schatten gesehen.
Der ganze Spuk endet schließlich mit Gepolter und der Erscheinung eines Schattens.


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