Schloß Köpenick
Die Tochter des Burgherren, welche bildhübsch gewesen sein soll, verliebte sich eines Tages in einen vornehmen Jüngling, der aus gutem Hause stammte. Monatelang pflegten sie ein herzliches und inniges Verhältnis zu einander. Bis eines Tages einer der Dienstboten zu ihr kam, und von der Untreue des Jünglings berichtete.
Vom Liebeskummer geplagt und dem Gelächter der Leute ausgesetzt, schlich sie sich in einer düsteren und stürmischen Nacht unbemerkt auf die Zugbrücke, wo sie sich ohne einen Laut ins kalter Wasser stürzte und ertrank. Seit dem geisterte ihre ruhelose Seele, umhüllt mit einem weißen Schleier, in der Burg herum, immer noch auf der Suche nach ihrem untreuen Jüngling. Selbst als die Burg dem Schloss weichen musste, wurde sie des öfteren in den Gängen und auf dem Dach gesehen.
Heute beherbergt das Jagdschloss ein Kunstgewerbemuseum, das Möbel, Porzellan und Tafelsilber von der Renaissance bis Barock und Rokoko präsentiert. Es ist wie ein Reise in die Vergangenheit, und man kann sich nur zu gut vorstellen, wie das Leben zu damaligen Zeiten war.
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