Der Lake Club in Springfield

Der Lake Club in Springfield öffnete im Jahre 1940 als Nachtclub seine Pforten. In den Jahren davor hatte das Gebäude an der Fox Bridge schon vieles erlebt. Mehrmals wurde es als Restaurant eröffnet und sogar als Rollschuhbahn trat der Club schon auf. Im Jahre 1940 renovierten zwei Tanz-Promoter das Gebäude und eröffneten das Geschäft neu. Der Club sollte von nun an Heimat für Musiker und Glücksspieler werden und wurde bald einer der heißesten Nachttreffpunkte in Illinois. Der Lake Club zog Kundschaft aus dem ganzen Land an und durfte sich rühmen eine riesige Tanzfläche zu haben. Die Eigentümer konzentrierten sich darauf, große Namen in den Club zu holen - mit Erfolg. Einige der Darsteller waren unter anderem Bob Hope, Ella Fitzgerald, Guy Lombardo, Pearl Bailey, Spike Jones, Nelson Eddy, Woody Herman, Mickey Rooney und noch viele andere. Der große Strom von Künstlern brachte jede Nacht zahlreiche Besucher in den Club.


Bildquelle: http://www.prairieghosts.com


Der Lake Club gedieh seit fast zwei Jahrzehnten prächtig, mittlerweile bekannt nicht nur für seine musikalische Unterhaltung, sondern auch, weil man dort erstklassig Glücksspiele genießen konnte. Wohlhabende Kunden und die Gesellschaftselite von Springfield besuchten den Club wegen der Musik, der Billardtische, dem Würfelspiel, der Spieltische und Spielautomaten und den Kartenspielen. Natürlich musste dieses im geheimen, im hinteren Teil des Clubs vollzogen werden - nur speziell eingeweihte Gäste wussten davon. Jedoch im Dezember 1958 ließen die goldenen Tage des Lake Clubs nach. Die Partner hatten im Laufe der Jahre viele Rückschläge von Prozessen über Zwangsvollstreckungen überlebt. Mit den beiden Polizeibeamten, die sich allerdings in der Weihnachtszeit dieses Jahres in die Spielräume des Lake Clubs einschlichen, ging seine glorreiche Zeit vorüber. Der Club wurde sofort geschlossen. Die Medien schrieben, dass die Polizei alle Teile der Spielausrüstung einschließlich Tischen, Würfeln, Spielautomaten und große Mengen Bargeldes beschlagnahmte. Die Billardtische waren so groß, dass sie demontiert werden mussten, um sie aus dem Zimmer zu bekommen.

    Giovagnoli schaffte es, in den 60er Jahren den Club mit anderen Partnern wieder zu eröffnen, welcher erneut an Ansehen gewann und später von Bill Carmean und Tom Blasko als ein Rock-Club geführt wurde. 1980 wurde er von Pat Tavine gepachtet, der ihn auch als Rock-Club führte, bis sich 1988 die Türen für immer schlossen!

    Einer armen Seele wurde der Lake Club zum Verhängnis - noch weit über den Tod hinaus. Rudy Cranor war der unglückliche, der im Büro des Besitzers seinem Leben ein Ende setzte. Die ersten seltsamen Ereignisse traten im Jahre 1974 auf. Zu dieser Zeit war der Lake Club gerade dabei neu zu erblühen, unter dem Eigentumsrecht von Tom Blasko und Bill Carmean. Das Gebäude selbst war noch in Besitz von Hugo Giovagnoli und Harold Henderson.


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    Bill Carmean war der erste, der bemerkte, dass etwas seltsames im Club vor sich ging. Er hörte sonderbare Geräusche und hatte das Gefühl, in bestimmten Zimmern beobachtet zu werden. Sowohl er, als auch Tom Blasko fühlten kalte Schauer in großen Teilen des Gebäudes. Eines Nachmittags ging er in den Club und setzte sich an die Bar, als er plötzlich das Spielen eines Klaviers hörte, welches in einem anderen Zimmer ertönte. Er wurde neugierig und ging in das Zimmer, aus dem er das Klavier hörte, doch als er in das Zimmer kam, hörte die Musik auf und ihn überkam Kälte - der Raum war leer! Er ging daraufhin in sein Büro und erinnerte sich daran, dass er - als er den Pachtvertrag unterschrieb - eine Stelle an der Decke bemerkt hatte, die stark verschimmelt schien, und dass ihm versichert wurde, diese würde vom Hausmeister ausgebessert werden. Allerdings stellte sich diese Stelle eher als Blutflecken und Hautfetzen heraus. Bill schauderte bei dem Gedanken.

    Tom musste eines Abends in den Keller hinunter, weil er glaubte, die Klimaanlage angelassen zu haben. Als er an den Stromkasten ging, merkte er, wie etwas hinter ihm zu sein schien, er hörte Geräusche und vernahm immer wieder kalte Luftzüge. Als er sich umdrehte, packte ihn das Grauen, er sah frontal in das schreiende Antlitz eines Geistes.

    Häufig in den Montagsnächten, während Carmean im Büro saß und die Einnahmen durchsah, wurde eine Tür in der Nähe des Büro geöffnet gefolgt von Schritten, die den Fußboden entlang stampften. Er ging hinaus, um zu sehen wer dort war, aber der Gang war leer. Carmean erinnerte sich auch an einen Verkäufer, der eines Abends in seinem Büro saß, als ein Glas vom Tisch flog und an die Wand auf der Gegenseite des Zimmers schmetterte. Der Verkäufer verließ daraufhin eilig das Lokal. Im Jahre 1976 begann der Spuk sich zu verstärken und trat nun immer öfter vor Zeugen auf. Ein Barmann, der sich eines Nachts ein Getränk einschenkte, sah wie das Glas plötzlich in die Luft gehoben wurde und über seiner Schulter landete. Eine Kellnerin erfuhr ebenfalls die Spielchen eines Geistes, als sie des Nachts einem Gast ein Getränk servieren wollte. Sie reichte dem Barmann eines leeres Glas, als er dieses annahm war es plötzlich mit Schokolade gefüllt. Sie bestand darauf, dass das Glas absolut sauber war als sie es dem Barmann reichte.

    Lake Club Horror, Springfield


    Bildquelle: © Discovery Channel - Lake Club Horror

    Carmean war auch der erste, der die Identität des Geistes erriet, der den Club heimsuchte. Er glaubte, dass ein ehemaliger Angestellter des Lokals Jahre zuvor Selbstmord begangen habe. Er begann den Geist bei seinem Namen zu nennen. Albert "Rudy Cranor" hatte im Lake Club während seines Höhepunkts in den 50er Jahren gearbeitet. Er war ein sehr großer Mann, mehr als 250 Pfund schwer und hatte schneeweißes Haar. Nachdem der Club in Probleme geriet, bekam Rudy einige persönliche Schwierigkeiten. Er wusste nicht wie es weitergehen sollte. Sie bemerkten, daas er begann während der Arbeit viel zu trinken und auch einige Änderungen in seiner Persönlichkeit und in seinem Äußeren. Er schien mehr müde zu sein, als üblich und dunkle Ringe erschienen unter seinen Augen. Dann eines Nachts wurde er krank und musste in die Klinik gebracht werden. Es brauchte mehrere Männer, um ihn zum Krankenwagen zu tragen. Nach einem zweiwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus kehrte er zum Club zurück, aber er war nie wieder derselbe.

    Am 27. Juni 1968 beging Rudy mit einem Hochleistungsgewehr in einem der Hinterzimmer Selbstmord, nachdem bei ihm Krebs und mehrere Magengeschwüre festgestellt wurden Außerdem wurde ihm nachgesagt, Geld aus dem Club gestohlen zu haben. Niemand war jemals sicher, warum Rudy sich selber tötete. Jedoch sollte er nicht lange fort bleiben. Ein paar Jahre später kehrte sein Geist zurück, um in seinem geliebten Club umherzugehen. Eines Nachts legte Tom Blasko einen Stapel Tischdecken auf einen leeren Tisch und verließ das Zimmer. Als er zurückkam, lagen die Decken auf dem Fußboden. Er nahm sie auf und ging wieder hinaus, Momente später kam er zurück und die Decken lagen wieder auf dem Fußboden. Dies wiederholte sich mehrere Male, bis Blasko die Tischdecken schließlich auf dem Fußboden liegen ließ. Angestellte der Bar und Musiker meldeten ebenfalls seltsame Ereignisse wie Türen, die sich selber öffneten und schlossen, oder Schritte in leeren Zimmern. Ein Getränk, das sich selber vom Tisch abhob und sich dann krachend vor einem Gast niederließ. Oder in etwa auch Büromaterial, das sich selbstständig machte, sowie das Gefühl von unsichtbaren Händen geschubst zu werden.

    Ein furchterregendes Ereignis fand im Sommer 1979 statt, als Barbara Lard, eine Kellnerin des Clubs, eine Begegnung mit Rudy selbst hatte. Sie arbeitete Abends und ging zum Badezimmer hinter dem Büro. Als sie herauskam, blickte sie über die Bar und sah, dass ein Kopf im Raum hing und obwohl sie durch den Kopf hindurch sehen konnte, schien er echt zu sein. Sie sagte, dass die Erscheinung schneeweißes Haar hatte. Nie hatte sie von ihm gehört oder eine Fotografie des verstorbenen Barmannes gesehen. Die Erscheinung schaute sie für einen Moment an und sprach dann, dass einer der Eigentümer des Clubs sterben würde. Das sollte jedoch wohl keine Drohung, sondern eher eine Warnung sein. Blasko und Carmean waren geschockt durch die Warnung des Geistes. Zwei Wochen nach dem Ereignis, starb Harold Henderson, einer der ursprünglichen Eigentümer des Clubs, im Alter von 69 Jahren. Er war noch der Eigentümer des Gebäudes und einer derjenigen, die Rudy noch während seiner Lebenszeit gekannt hatten. Dieses Ereignis erschütterte Blasko sehr.

     

    Lake Club Horror, Springfield
    Der Priester Gary Dilleys


    Bildquelle: © Discovery Channel - Lake Club Horror


    Er hatte zwei Wochen in Angst um sein Leben gezittert. Blasko fand, dass es Zeit war, den Geist loszuwerden. Er war ein praktizierender Katholik, aber als er sich mit seinem Pfarrer in Verbindung setzte, lehnte der Mann ab im Gebäude eingeschlossen zu werden. Im August 1979 - Blasko war gerade bei einem Klassentreffen - traf er dort einen seiner ehemaligen Klassenkameraden. Gary Dilleys, einen Priester, der jetzt im Fort-Wert, Texas lebte. Tom erwähnte die Probleme im Club. Nach einer kleinen Diskussion war der Priester bereit, zum Club zu kommen, um sich dort umzusehen. Nachdem der Priester den Club erreicht hatte, fühlte Vater Dilley dort ebenfalls etwas ungewöhnliches. Er bemerkte Kälte und fühlte, dass ihn jemand beobachten würde. "Ich hatte auch das Gefühl, dass jemand versuchte, mit mir zu kommunizieren," sagte er in einem späteren Interview.

    Der Priester befragte mehrere der Angestellte des Clubs und fand, dass ihre Geschichten sehr ähnlich klangen und er wusste, das sie nicht die Zeit hatten, um Meinungen auszutauschen, bevor er mit ihnen sprach. Er war überzeugt, dass etwas im Lake Club vor sich ging, aber er lehnte es ab, einen Exorzismus im Club durchzuführen. Um dies zu tun, würde der Fall eine gründliche Untersuchung und Erlaubnis vom lokalen Bischof verlangen - doch er bezweifelte, dass er diese bekommen würde. Stattdessen entschied er sich dafür, das Haus zu segnen und dort zu beten, hoffend, dass das vielleicht Rudys Frieden herbeiführen könne. Vater Dilley setzte sich mit zwei anderen Priestern in Verbindung, um eine Zeremonie zu vollziehen. Die drei Priester gingen von Zimmer zu Zimmer, jeden Raum mit Weihwasser und Gebeten segnend. Sie fragten, ob irgendwelche negativen Geister vom Gebäude ausgehen würden und sie beteten spezifisch für Rudy Cranor. Sie gingen in das Zimmer, in dem er Selbstmord begangen hatte, und beteten für seine Seele.

    Der Tag der religiösen Zeremonie war der letzte Tag, an dem irgendjemand die Anwesenheit von Rudy im Gebäude gespürt hatte. Der Lake Club lag an der 2840 Fox Bridge Road in Springfield. An einem Sonntagmorgen im August 1992 brannte er bis auf die Grundmauern nieder. Er war seit 1988 geschlossen und in sehr schlechtem Zustand. Ermittlungsbeamte glauben, dass der Lake Club vorsätzlich niedergebrannt.

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